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Kräutersommer

Ein wunderbar kräuterreicher Sommer neigt sich dem Ende zu. Ich bin Lernende und wandere mit offenen Augen durch die einzigartigen Wiesen und Wälder des südlichen Niederösterreichs, wach und staunend, was sich im Kräutergarten von Mutter Natur sonnt, im Schatten aufhält oder an den Ufern der Bäche abkühlt.

Immer begleitet vom leisen Flüstern der Ahnen und Ahninnen, die ihr Wissen weitergegeben haben, über Generationen, von den Geschichten und Legenden der Schutz -und Heilkraft und der Weisheit der Pflanzen. Begleitet von den Stimmen der Pflanzen selbst, wenn sie sich mir erschließen, wenn sie sanft rufen, „hier bin ich“, und zeigen, was sie können und warum sie mir gerade jetzt begegnen.

Dankbar bin ich für die Räucherbuschen aus Beifuss, Rainfarn, Kamille, Lavendel, Königskerze, Schafgarbe, Eisenkraut, Goldrute und Wegwarte, die getrocknet darauf warten, spätestens zur Rauhnachtszeit die inneren und äußeren Räume zu reinigen, als Tee gekocht zu werden, wenn Bauchweh oder Husten anklopfen und herrlich duften und schmecken.

Tintkuren aus Wasserdost, Odermennig, Eisenkraut, Rotklee, Johanniskraut, Storchenschnabel, Königskerze, Schafgarbe, Beifuss, Brennessel, Lindenblüten und Kamille stehen ebenfalls bereit als Helferlein für Zipperlein.

Nicht zu vergessen die wunderbaren Öle, die so schön sind, wenn sie mit den in ihnen angesetzten Kräutern ziehen und auf ihren Einsatz warten.

Zum Beispiel Beifussöl:

Ich setze getrocknete Blüten bzw. den Austrieb zwei Wochen in Olivenöl an, lasse es an einem dunklen ziehen, wende es ein, zweimal täglich, damit sich die wertvollen Inhaltsstoffe verteilen, seihe es in dunkle Flaschen ab und nehme es entweder so oder verarbeite es mit Bienenwachs oder Sheabutter weiter zu einer angenehmen Salbe. Ich verwende es bei Kälte im Unterleib, streiche es auf die Füße, auf den Bauch und die Nieren und genieße das wärmende Gefühl. Oder ich machs wie Großmuttern, und koche die Blüten in Schmalz, lasse die gekochten Blüten über Nacht ziehen, erwärme sie am nächsten Tag nochmal und gieße das Schmalz durch ein Mulltuch in ein Glas. Ahnenhaft eben.

Ich danke den Pflanzen, ihrer Schönheit, ihrer Kraft und ihrer erhebenden Wirkung. So viel mehr gäbe es noch über sie zu erzählen. Aber alles zu seiner Zeit. Flüstern die großen Pflanzen, die Bäume…

(Ich verwende alle Tinkturen, Tees und Öle für mich selbst und erhebe keinen Heilanspruch. Ärztlicher Rat sollte natürlich in Anspruch genommen werden)

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